Schule der Zukunft

So erleichtern zwei Studenten den Unterricht

28.07.2020
Autor*in: Claus Spitzer-Ewersmann

Gründungen passieren oft im persönlichen Umfeld. Gastronomen gründen eine Firma zur Vermarktung einer App zur Reservierung von Plätzen in Restaurants. Wer sich gern mit Terriern und Dackeln beschäftigt, eröffnet eine Hundeschule. Und Schüler, so zeigt dieses Beispiel, befassen sich mit der Frage, wie sich der Unterricht erleichtern lässt.

Marcus Wichelmann (l.) und Sören Busse (M.) zeigen gemeinsam mit Hauke Tönjes ihre Idee.

Spätestens seit Corona die Welt verändert hat, ist klar: Der Digitalisierung gehört die Zukunft. Aber – und das macht die Sache mitunter kompliziert – es gibt Hindernisse vor dem großen Durchbruch. Und das in allen Lebensbereichen. „Auch in der Schule", sagt Marcus Wichelmann. Gemeinsam mit Sören Busse hat der Student aus Lohne die Magis IT GmbH gegründet.

Wichelmann und Busse hatten während ihrer Schulzeit die Erfahrung gemacht, dass im Unterricht viel zu viele unterschiedliche Software-Anwendungen zum Einsatz kommen. Der Gedanke, dass jeder Schüler sein eigenes Tablet oder den gewohnten Laptop nutzt („Bring your own device") stieß hier an seine Grenzen. So waren die Lehrer durch die verschiedenen Endgeräte und Betriebssysteme mit einer Vielzahl von Apps konfrontiert.

Die Digitalisierung scheitert oft an Kleinigkeiten, zum Beispiel unterschiedlichen Systemen.

„Naheliegendste Lösung wäre es, Eltern vorzugeben, welches Gerät sie den Schülern mitgeben sollen", sagt Marcus Wichelmann. Keine gute Idee, denn so würden sich die Schulen von einem Hersteller abhängig machen und Zusatzkosten erzeugen. Also entwickelte Wichelmann mit seinem Schulfreund Sören Busse eine Softwarelösung, durch die sich Programme auf jedem Gerät gleich bedienen lassen. Eine enorme Erleichterung für alle Beteiligten. Die regelmäßige Nutzung neuer Funktionen im Rahmen einer Pilotklasse stellte dabei sicher, dass die Praxistauglichkeit stets im Mittelpunkt steht.

Unterstützung holte sich das Duo bei Hermann Blanke vom Steinbeis-Transferzentrum Oldenburger Münsterland in Vechta. Beratungsbedarf gab es vor allem beim Marketing. Die beste Erfindung nützt schließlich nichts, wenn niemand davon weiß. „Diese Erfahrung machen leider viele Gründer", sagt Blanke. In diesem Fall aber war es anders, denn im Team wurden realisierbare Vermarktungspläne erarbeitet. Und der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten: Heute wird das System, das bei Schülern unterschiedlichster Klassenstufen funktioniert, unter der Bezeichnung „Magis School" bundesweit angeboten.

Hier geht's zum Start-up: www.magis.school

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